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Radfahrerinnen auf dem -Bahnradweg Rotkäppchenland, auf der linken Seite blühen Büsche.

Ob ein beheizbarer Radweg die Lösung für das Radfahren im Winter darstellt, bleibt fraglich. Bei beständig zunehmendem Radverkehr sollte sich aber nicht nur die Stadt Schwalmstadt eine Lösung überlegen. Gudensberg macht vor, wie's gehen kann. Auch bei der Einrichtung von Baustellen sollten die Bauträger in Zukunft Umleitungen für Radfahrer ausweisen – so selbstverständlich wie für den motorisierten Verkehr.

Wenn es in den kommenden Wintern draußen stürmt und schneit und die Straßen glatt sind, können die Radfahrerinnen und Radfahrer in der Schwalm einen besonderen Komfort genießen. Auf dem Abschnitt des Rotkäppchen-Radwegs zwischen den beiden Schwalmstädter Städten Treysa und Ziegenhain wird eine Heizung eingebaut, die ein schnee- und eisfreies Vorankommen ermöglicht. Die Umbauarbeiten beginnen bereits im Mai.

Vorbild ist ein Projekt in den Niederlanden, das sich in den letzten Jahren bewährt hat. Dort wurden spezielle Platten mit innenliegenden Rohren verlegt, die dafür sorgen, dass die Temperatur nicht unter 5° C sinkt. Für die Wärme sorgt eine spezielle wärmeleitende Flüssigkeit, die die Rohre durchströmt. Die Energie bezieht die Anlage von der am Radweg gelegenen Firma Freudenberg. Dabei wird die bei der Produktion technischer Filteranlagen entstehende Abwärme eingesetzt, die nun nicht mehr ungenutzt durch den Schornstein abgeführt wird.

Das Vorhaben ist somit klimaneutral. Finanziert wird es als Private Public Partnership der Freudenberg AG und des Schwalm-Eder-Kreises. Dabei konnten Mittel für den Radwegebau eingesetzt werden, die neuerdings vom Bund und Land Hessen reichlich fließen. Der Radweg hätte in jedem Fall saniert werden müssen, da sich an etlichen Stellen Risse zeigen. Daher sei der Zeitpunkt günstig.

Im letzten Akt seiner Amtszeit hatte der vor Kurzem zurückgetretene Schwalmstädter Radverkehrsbeauftragte Ulrich Wüstenhagen den Deal eingefädelt. „Es erfüllt mich mit einer gewissen Genugtuung, dass der Magistrat meine jahrelangen Bemühungen für ganzjähriges Radfahren unter guten Bedingungen auf diese vorbildliche Weise aufgenommen hat und umsetzen wird. Das wird das Vorhaben des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) voranbringen, Schwalmstadt zur europäischen Modellstadt in Sachen Radverkehr zu entwickeln.“ Nachdrücklich hat er die Stadt aufgefordert, eine Umleitung auszuschildern. Dies sei bei Bauprojekten in der Vergangenheit leider zu oft sträflich vernachlässigt worden.

Bedenken hat allein der NABU Schwalm-Eder. „Wir befürchten einen Wandel des Kleinklimas im unmittelbaren Bereich des Radwegs. Durch die Wärmediffussion könnte die Natur in Unordnung kommen: Es droht ein Szenario, dass Blumen und Büsche im Dezember blühen und die stark im Bestand bedrohten seltenen Schlingnattern im Winter ihre Eier ablegen. Er fordert vor Baubeginn die Erstellung eines umweltrechtlichen Gutachtens, „bevor nicht umkehrbare Verhältnisse geschaffen werden.“

Weitere Pläne des Schwalm-Eder-Kreises sollen in den nächsten Jahren in Angriff nenommen werden. Dazu zählen die Neuanlage eines Radwegs mit Notfallspur für Fahrräder entlang der B 253 in der Ortseinfahrt von Melsungen und der Bau einer Fahrradwaschanlage in Felsberg für die Räder, die auf dem unbefestigten Abschnitt des Schwalm-Radwegs regelmäßig stark verschmutzen.

 

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