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„Eine Raddirektverbindung auf der Trasse der ehemaligen Kanonenbahn zwischen Homberg und Treysa wäre eine erhebliche Bereicherung für die Nahmobilität im Schwalm-Eder-Kreis,“ ist sich der Kreisvorsitzende des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), Ulrich Wüstenhagen, sicher.

Der Radverkehr nehme seit Jahren spürbar zu, auch dank der inzwischen weit verbreiteten Pedelecs, die kürzere Fahrzeiten ermöglichten und Höhenmetern an Steigungen den Schrecken nähmen. Das gelte sowohl für den Freizeit-, als auch für den Alltagsradverkehr. Eine solche Direktverbindung wäre auch ganz im Sinne der Planungen des Hessischen Verkehrsministeriums, das für ein „Rad-Hauptnetz“ in Hessen direkte, sichere und komfortable Radverkehrsverbindungen zwischen den Mittelzentren schaffen will.

Blick auf die zugewucherten Bahngleise am Ziegenhainer Nordbahnhof

Viele würden sich freuen, wenn hier wieder Züge fahren würden. Doch die Kosten wären so hoch, dass in absehbarer Zeit nicht mit einer Renovierung der Bahnstrecke zu rechnen ist.

„Die bestehende Verbindung auf dem R 14 verläuft oftmals im ‚Zick-Zack‘, ist dadurch deutlich länger, führt teilweise über öffentliche Straßen und weist erheblich mehr Steigungsmeter auf,“ beklagt Susanne Klippert, Sprecherin der ADFC-Ortsgruppe Schwalmstadt, die häufig das Rad auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz einsetzte, als sie noch in Homberg arbeitete.
Einen weiteren Vorteil sieht der ADFC, darin, dass die Freizeitangebote am Silbersee für alle, die Rad fahren, deutlich besser erreicht werden könnten. Auch für Feriengäste würde eine Direktverbindung viele attraktive Ziele mit dem Rad neu erschließen.

Karte Treysa nach Homberg über Kanonenbahn

Kürzere Strecke, erheblich geringere Steigungen: Auf einem Radweg auf der Bahnstrecke würden Radfahrende zügig und sicher vorankommen (ein Klick auf die Karte vergrößert die Ansicht).

Die von Bahnfreunden zuletzt immer wieder geforderte Reaktivierung der Strecke für den Personenverkehr stuft der ADFC als unrealistisch ein. Angesichts des Zustands der Bauwerke auf der seit 18 Jahren ungenutzten Strecke würde deren Wiederherstellung sowie eine unter Umweltgesichtspunkten notwendige Elektrifizierung viele Millionen Euro kosten. Die für solche Reaktivierungsprojekte bereitstehenden Fördermittel seien aber vielfach überzeichnet, so dass sich dieses Projekt sehr weit hinten anstellen müsste.

Die Strecke und damit die Bahnhöfe lägen meist weit abseits der Ortskerne, was eine zusätzliche Anbindung erforderlich mache. Letztlich fehle auch eine angemessene Nachfrage, wie die geringen Passagierzahlen der Buslinie 490 zwischen Homberg (Efze) und Treysa zeigten, die immerhin Haltestellen mitten in den Ortskernen ansteuere. Höhere Fahrgastzahlen ließen sich eher mit einer Steigerung der Attraktivität der Busverbindungen zum Beispiel durch eine Verdichtung auf einen Stundentakt steigern als durch eine abseits vorbeiführende Bahnlinie.

Karte Treysa-Homberg über R 14 (mit Variationen)

Zick-Zack-Fahren und viel Auf und Ab: Der bestehende Radweg R 14 (ein Klick auf die Karte vergrößert die Ansicht).

„Eine Raddirektverbindung, in Kombination mit einem attraktiven Busverkehrsangebot, hätte einen höheren Verkehrswert als eine Bahnstrecke für den Personenverkehr,“ zieht der ADFC-Kreisvorsitzende Ulrich Wüstenhagen als Fazit nach Abwägung aller Argumente und empfiehlt dem Kreis, die Initiative für eine Entwidmung der Bahnstrecke zu ergreifen

 

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